
Psychologische Beratung kann wahnsinnig hilfreich sein, wenn wir an einem Punkt im Leben stehen, an dem wir nicht mehr weiterwissen. Aber was macht eigentlich eine gute Beratung aus? Ist es die Kompetenz des Beraters? Die Methoden, die angewendet werden? Natürlich sind diese Aspekte wichtig – aber der wahre Kern einer erfolgreichen Beratung liegt woanders: in der Beziehung zwischen Berater und Klient.
Ja, du hast richtig gelesen. Die Beziehung ist entscheidend. Sie ist wie das Fundament eines Hauses – ohne sie steht das Ganze auf wackeligen Beinen. In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir, warum die Beratungsbeziehung so wichtig ist, wie sie Vertrauen schafft und warum du auf dein Bauchgefühl hören solltest, wenn du dich für einen Berater entscheidest.
Warum die Beziehung zwischen Berater und Klient so wichtig ist
Stell dir vor, du gehst zu einem Berater und hast sofort das Gefühl: „Hier bin ich richtig, hier werde ich verstanden.“ Dieses Gefühl kann Berge versetzen. In der Psychologie nennt man das „Therapeutische Allianz“ – und sie ist nicht nur in der Therapie, sondern auch in der Beratung essenziell.
Warum? Weil wir Menschen am besten lernen, wachsen und uns öffnen können, wenn wir uns sicher fühlen. Wenn wir spüren, dass jemand uns ernst nimmt, uns nicht bewertet und uns mit all unseren Stärken und Schwächen akzeptiert.
Eine gute Beratungsbeziehung schafft:
- Vertrauen: Du kannst offen über alles sprechen, ohne Angst vor Verurteilung.
- Sicherheit: Du weißt, dass der Berater auf deiner Seite ist und dich unterstützt.
- Motivation: Wenn die Beziehung stimmt, bist du eher bereit, an dir zu arbeiten und auch schwierige Themen anzugehen.
Das Gefühl, aufgehoben zu sein
Ein wichtiger Punkt in der Beratungsbeziehung ist, dass du dich wirklich „aufgehoben fühlst“. Das bedeutet: Du fühlst dich gesehen, gehört und verstanden. Und ja, das klingt vielleicht banal, aber es ist gar nicht so selbstverständlich.
Wie oft passiert es im Alltag, dass wir mit jemandem sprechen und das Gefühl haben, der andere hört nur mit halbem Ohr zu? Genau das sollte in der Beratung niemals der Fall sein. Ein guter Berater nimmt sich Zeit, ist präsent und zeigt echtes Interesse an dir und deinen Themen.
Aber auch du spielst hier eine wichtige Rolle: Achte auf dein Gefühl. Frag dich:
- Fühle ich mich wohl in der Gegenwart des Beraters?
- Habe ich das Gefühl, verstanden zu werden?
- Spüre ich, dass der Berater wirklich auf meine Bedürfnisse eingeht?
Wenn du diese Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, bist du auf dem richtigen Weg.
Das positive Bauchgefühl
Unser Bauchgefühl ist oft ein unterschätzter Kompass – besonders in der Beratung. Schon beim ersten Gespräch oder sogar beim Lesen der Website eines Beraters bekommst du oft ein Gefühl dafür, ob diese Person zu dir passt.
Ein positives Bauchgefühl entsteht, wenn:
- Die Chemie zwischen dir und dem Berater stimmt.
- Du spürst, dass du ernst genommen wirst.
- Der Berater empathisch und respektvoll mit dir umgeht.
Natürlich kannst du nicht nach einer einzigen Sitzung beurteilen, ob die Beratung perfekt ist – aber das erste Bauchgefühl ist oft ein guter Hinweis. Wenn es von Anfang an nicht passt, scheue dich nicht, jemand anderen zu suchen. Denn die Beratungsbeziehung ist keine Einbahnstraße: Sie muss für beide Seiten stimmen.
Ähnlichkeiten zur Therapie
Was für die Beratung gilt, trifft übrigens auch auf die Therapie zu. Auch hier ist die Beziehung zwischen Therapeut und Klient der wichtigste Faktor für den Erfolg. Studien zeigen immer wieder, dass die „Therapeutische Allianz“ mehr Einfluss auf den Therapieerfolg hat als die Methode oder die Techniken, die angewendet werden.
Ob Beratung oder Therapie – das Prinzip bleibt gleich: Wenn du dich beim Gegenüber sicher und verstanden fühlst, kannst du dich öffnen, an deinen Themen arbeiten und wirklich Fortschritte machen.
Was eine gute Beratungsbeziehung ausmacht
Jetzt fragst du dich vielleicht: „Wie erkenne ich, ob die Beratungsbeziehung gut ist?“ Hier ein paar Merkmale, auf die du achten kannst:
1. Empathie
Ein guter Berater kann sich in deine Lage versetzen, ohne dich zu bewerten. Er zeigt echtes Mitgefühl und versucht, deine Perspektive zu verstehen.
2. Echtheit
Niemand mag es, wenn jemand unauthentisch wirkt. Ein guter Berater ist echt und ehrlich – er spielt keine Rolle, sondern begegnet dir auf Augenhöhe.
3. Respekt
Respekt bedeutet, dass deine Meinungen, Gefühle und Erfahrungen ernst genommen werden, auch wenn der Berater eine andere Sichtweise hat.
4. Flexibilität
Jeder Mensch ist anders, und ein guter Berater passt sich deinen Bedürfnissen an. Er sollte nicht starr an einer Methode festhalten, sondern flexibel auf dich eingehen.
5. Kommunikation
Eine offene und klare Kommunikation ist das A und O. Du solltest immer das Gefühl haben, dass du Fragen stellen oder Unklarheiten ansprechen kannst.
Tipps für dich: Wie du die richtige Beratungsbeziehung findest
Die Suche nach dem richtigen Berater kann wie die Suche nach einer guten Freundschaft sein – es braucht manchmal etwas Zeit. Hier ein paar Tipps, die dir helfen können:
- Recherchiere: Schau dir die Website, die Werte und den Hintergrund des Beraters an.
- Teste es aus: Ein erstes Gespräch ist wie ein Kennenlernen. Erlaube dir, danach zu reflektieren, wie es sich angefühlt hat.
- Hör auf dich: Wenn dein Bauchgefühl nicht gut ist, such weiter. Es gibt viele großartige Berater, und der richtige für dich ist da draußen.
Fazit: Die Beratungsbeziehung ist der Schlüssel
Ob Beratung oder Therapie – am Ende steht und fällt alles mit der Beziehung. Wenn die Chemie zwischen dir und deinem Berater stimmt, ist der Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gelegt.
Achte darauf, wie du dich fühlst, höre auf dein Bauchgefühl und gib dir die Erlaubnis, ehrlich zu dir selbst zu sein. Denn du verdienst eine Beratungsbeziehung, die dir hilft, zu wachsen, zu heilen und dich weiterzuentwickeln.
Also: Wenn du das nächste Mal in Beratung gehst, denk daran – es ist nicht nur die Kompetenz des Beraters, die zählt. Es ist vor allem das Gefühl, verstanden und wertgeschätzt zu werden. Und dieses Gefühl kann wahre Wunder bewirken. 😊
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